Die eigentliche Mitte des Kapellenraumes bildete eine Holzskulptur des gegeißelten Heilandes am Hauptaltar. Die von einem Kemnather Bildhauer gefertigte Figur brachte Abt Dominikus I. von Lieblein nach Steingaden, um sie mit dem dortigen Gnadenbild zu berühren. Diese Kopie des Gnadenbildes war mit vergoldetem Schnitzwerk umrahmt. Der Hauptaltar, von Johann Held (Bildhauer) und Jakob Steinl (Klosterschreiner) gefertigt, fand wohl im April 1752 mit der Fassung durch Lorenz Ziegler seine Vollendung. Weitere zwei Seitenaltäre kamen in den folgenden Jahren hinzu. Im Zentrum der beiden Seitenaltäre stand jeweils eine Skulptur des Bildhauers Christoph Langer aus Eger: Eine Pietá und ein sterbender Josef. Zur Weihe der neuen Totenkapelle am 10. Mai 1752 stand zunächst nur der Hauptaltar mit dem Gnadenbild.
Die gesamte Inneneinrichtung der Wieskapelle wurde erst 1759 gänzlich fertiggestellt. Der Raumeindruck war geprägt vom farbenprächtigen Bildprogramm, den in schwarz marmorierten Wandflächen und den ebenso in dunklen Farben marmorierten Altären. Einen Kontrast bildeten die Vergoldungen an den Altären die wiederum mit den ockerfarbenen Kartuschen der Freskierung an den Deckenflächen in enger Korrespondenz standen. Komplettiert wurde schließlich die abgestimmte Einrichtung der Totenkapelle durch ein schwarzes Kirchengestühl.