Sonntag, 26.05.24, 16 Uhr, Musiksaal
Karte: 21,- Euro/Jugendliche bis 16 Jahren: Eintritt frei >>HIER KARTEN BESTELLEN<<
In einer Jahrhunderte alten Musiktradition steht der Geiger Lajos Sárközi Jr., Spross einer Musikerfamilie aus Ungarn, die sich sieben Generationen zurückverfolgen lässt. Mit seiner Kapelle bestehend aus Lajos Sárközi Sr. (Violine), Rudolf Sárközi (Kontrabass) und Gyula Csík (Cimbal) pflegt er dieses Kulturgut.
Im ausgehenden 18. Jahrhundert war man von der in Westeuropa exotischen Kultur der Osmanen und des Balkan fasziniert, wobei eine differenzierte Betrachtung weniger im Vordergrund stand als die Betonung des unbekannt Fremden. Tatsächlich ist die Musik des „style hongroise“ nicht originär ungarisch, sondern vielmehr die Musik der cigány banda, also wandernder Kapellen, die im Österreichischen Raum in Café- und Wirtshäusern zu hören waren. Ihr Stil wurde dann auch immer wieder — mal mehr, mal weniger treffend — nachgeahmt. Bekannt geworden sind etwa die „Ungarischen Tänze“ von Johannes Brahms. Doch wie nah am Original sind solche Imitationen eigentlich?
Das Konzert gibt den Erben dieser Musikkultur die Bühne, um die eigene Version ihrer Tradition unverfälscht zu präsentieren und lädt ein, eine neue Perspektive auf diese reiche Musikkultur zu gewinnen.
Mit Preisen überhäuft ist Lajos Sárközy einer der virtuosesten Botschafter dieser Musik. Nach seiner Ausbildung durch den Vater und an der Musikakademie in Budapest war er Assistent in der väterlichen Kapelle im berühmten Restaurant Kárpátia. Im Ensemble seines Vaters spielte er ungarische Romamusik und gründete später seine eigene Kapelle namens Lajos Sárközi Jr. & Kapelle. Die Formation war zu Gast bei verschiedenen ungarischen Festivals, wie Kapos oder dem Cziffra Festival. Auch im Ausland sind sie gern gesehene Gäste, so trat die Kapelle unter anderem in Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien und den USA auf. Seit 2011 spielen sie regelmäßig abends im ältesten Restaurant Budapests, dem Százéves Étterem, einem Treffpunkt für Kunstliebhaber und Intellektuelle.