Der heilige Augustinus wurde am 13. November 354 in Nordafrika in Thagaste geboren. Die Mutter von Augustinus war die heilige Monika, eine tiefgläubige Frau, die jahrelang für die Bekehrung des Heiligen betete. Sein Vater Patricius war ein städtischer Beamter, der sich kurz vor seinem Tod im Jahre 371 taufen ließ. Augustinus hatte noch einen Bruder, Navigius, und eine Schwester, welcher die spätere Überlieferung den Namen Perpetua gegeben hat, deren wirklicher Name aber nicht mehr bekannt ist. Die in einigen Schriften erwähnten Nichten und Neffen lassen vermuten, dass er noch mehr Geschwister gehabt haben könnte.
Augustinus machte eine Beamtenausbildung, zuerst in Thagaste, später in Madaura und in Karthago. Augustinus studierte ab 370 auch Rhetorik in Karthago. Dabei geriet er im sittlichen Bereich auf Irrwege. Aus einem Liebesverhältnis, das bis 384 dauerte, ging der Sohn Adeodatus (Von Gott gegeben) hervor. Dieser starb allerdings bereits 390. Während dieser Zeit war Augustinus ein Anhänger des Manichäismus.
375 verlegte Augustinus seine Lehrtätigkeit von Thagaste nach Karthago. Dort blieb er bis 383. Vorübergehend war er in Rom tätig. 384 bekam Augustinus durch die Vermittlung des heidnischen Stadtpräfekten Symmachus die Stelle eines Rhetorikprofessors in Mailand. Dort begegnete er dem heiligen Ambrosius. Augustinus wurde durch die Predigten des Mailänder Bischofs aufgerüttelt und wandte sich innerlich vom Manichäismus ab. Der Priester Simplicianus half ihm bei der Konversion. In der Osternacht 387 (24. oder 25. April) ließ sich der Heilige gemeinsam mit seinem Sohn Adeodatus und seinem Freund Alypius taufen.
Über seine Unruhe vor der Bekehrung schreibt Augustinus zwölf Jahre später in den berühmten Confessiones im Buch I: „Dann, in der großen Aufruhr meines inneren Menschen, die ich mit meiner Seele so heftig entfacht habe in der Kammer meines Herzens, stürze ich, verstört im Gesicht und im Geist, zu Alypius und rufe ihm zu: Wie halten wir das aus? Was bedeutet das? Hast Du es gehört?“ Sein wichtigster Satz zu seiner Bekehrung lautet: „Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.“