Ordensgründer – Norbert von Xanten

Die jungen Jahre des Norbert von Xanten
Um das Jahr 1080 wurde Norbert von Xanten geboren. Seine adeligen Eltern bestimmten ihn für die geistliche Laufbahn. So übernahm er schon im jugendlichem Alter am Dom St. Viktor in seiner Heimatstadt in Xanten am Niederrhein ein Kanonikat als Stiftsherr. Von hier aus kam er später in den Dienst des Erzbischofs von Köln und genoß hohes Ansehen. So wurde er Berater von König Heinrich V. und zog mit ihm nach Rom, als dieser Papst Paschalis II. gefangen nahm, um so seine Kaiserkrönung zu erzwingen. Diese Erfahrungen haben den jungen Norbert wohl sehr stark geprägt und möglicherweise seine spätere Lebenswende mit beeinflusst. Kaiser Heinrich V. wollte ihn für seine Treue und als Zeichen seiner Wertschätzung zum Bischof von Cambrai ernennen. Norbert lehne dieses Angebot allerdings ab.

Vom adeligen Sohn zum Bußprediger
Um 1115 erfolgte seine schon oben angesprochene Lebenswende. In seiner Vita wird sie mit einem Blitz in Verbindung gebracht, der unmittelbar neben ihm einschlug. Er gab seine Stellungen bei dem Erzbischof und dem Kaiser auf, verzichtete auf seine Pfründe und sein Vermögen und ließ sich zum Priester weihen. Nun verkündete er als Wanderprediger in Deutschland, Frankreich und Belgien das Evangelium. Der Bischof von Laon hätte ihn gern als Reformer in seinem Bistum gehabt, doch dem dortigen Klerus war Norbert zu streng. Stattdessen bot der Bischof ihm nun einige Orte an, wo er ein eigenes Kloster gründen könnte. In einer Traumvision zeigte die Heilige Gottesmutter Maria Norbert eine Wiese mit einer verfallenen Kapelle, „Pratrum demonstratum“ – davon leitet sich nun der Name Prémontré ab; dort gründete er 1120/21 mit 13 Gefährten ein Kloster, das sich zum Mutterkloster des größten Chorherren-Ordens der Kirche entwickelte.

Erzbischof von Magdeburg

Der Reichstag zu Speyer berief Norbert 1126 zum Erzbischof von Magdeburg. Hier hatte Norbert ähnliche Widerstände wie in Laon zu überwinden. Sein strenger Eifer und seine gewissenhafte Amtsführung stießen auf Widerstand, nur knapp konnte er einem Aufstand gegen sich entkommen. Seine beharrliche Geduld führte aber letztlich zu einer inneren Erneuerung in seiner Diözese. Er wandelte 1129 das bereits bestehende Stift „Unser Lieben Frauen“ in Magdeburg in ein Prämonstratenserkloster um, das Kloster wurde Ausgangspunkt des Wirkens der Prämonstratenser im Osten und ihrer Mission unter den Wenden und Slawen.

Von Magdeburg nach Prag
Als Erzkanzler des Reiches für Italien unternahm Norbert 1132/1133 mit Kaiser Lothar einen Romzug, von dem er, mit Malaria infiziert, geschwächt nach Magdeburg zurückkehrte und sich nicht mehr erholte. Sein Leben schloss er am 6. Juni 1134 in Magdeburg als Metropolit einer großen Kirchenprovinz im Osten. Papst Gregor XII. sprach ihn am 28. Juli 1582 heilig. Da Magdeburg protestantisch wurde, übertrug der Orden 1626 Norberts Reliquien in eine Kapelle der Abteikirche Strahov in Prag. Norbert von Xanten ist seither Patron von Böhmen.