Baugeschichte

Ein erster Kirchenbau entstand in Speinshart im Zusammenhang mit der Klostergründung im 12. Jahrhundert. Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um eine dreischiffige Basilika handelte. Grabungen am heutigen Chorraum bestätigten diese Annahme und brachten die Fundamente der Chorapsiden zum Vorschein. Erhalten hat sich die Erzählung der Basilika in der Tradition des Stifterbildes. Auch auf diesem Bild in der Vorhalle der heutigen Kirche ist eine dreischiffige Basilika zu sehen.
Eines der wenigen Relikte dieser romanischen Kirche ist eine Federzeichnung vom ‘Wurzel-Jesse-Fenster’. Die Zeichnung entstand im 17. Jahrhundert vor dem Abbruch der alten Kirche und zeigt ein Fester, das seiner Umschrift nach 1333 unter Propst Volquinus angefertigt wurde.
Mit der ersten Klosteraufhebung 1556 wurde die Kirche ihrem Schicksal überlassen. Nach der Wiederbesiedelung durch die Prämonstratenser aus Steingaden 1661 war auch bald die Idee da, einen neuen Kirchenbau entstehen zu lassen. Er sollte wieder an gleicher Stelle stehen.
Als die romanische Klosterkirche 1691 weitgehend abgebrochen war, begann der Neubau nach den Plänen von Wolfgang Dientzenhofer. Die Gebrüder Dientzenhofer haben zwischen Prag und Würzburg mehrere bedeutende Bauwerke mitgeprägt. Der Rohbau war 1696 vollendet.
Mit der Dekoration des Innenraumes beauftragte Abt Gottfried Blum die Brüder Carlo Domenico (Stuckateur) und Bartholomeo (Maler) Lucchese. Die Künstlerbrüder aus dem Tessin (Schweiz) gaben durch die schwere barocke Ausgestaltung dem Raum eine italienische Prägung. Die Wände, die durch Pilaster und stark hervortretende Gesimse gegliedert sind, gehen scheinbar fließend in die Decke über, die mit schweren Frucht- und Blütengirlanden dekoriert ist. Kunstvoll umrahmt, heben sich im Langhaus drei großformatige Deckenfresken hervor, die wiederum von kleinen Medaillons umgeben sind, die ebenfalls freskiert sind. Im Chorraum ist die Deckendekoration noch dichter und enger zusammengefügt.
Carlo Domenico Lucchese fertigte auch den Hochaltar aus Stuck. Dieser wurde allerdings erst 1714 farbig gefasst. Das Bild der Immaculata im Hochaltar stammt vermutlich von Antonio Triva, also ebenfalls einem italienischen Künstler. Nach der Weihe des neuen Gotteshauses 1706 brauchte es noch einige Jahre, bis der Innenraum seine heutige Gestalt annahm. Die letzten Seitenaltäre weihte Abt Otto Peißner erst 1722.
Eine erste Renovierung der Kirche führten die Mailänder Brüder Stephan und Anton Massini 1761 durch.
Weitere Renovierungen fanden durch das Landesamt für Denkmalpflege 1905 statt, sowie 1958-1960 unter der Leitung von Prälat Gereon Motyka. Die letzte Generalsanierung der Klosterkirche umfasste eine Innen- und Außenrenovierung zwischen 2008 und 2011. Bei dieser Renovierung bekam der Innenraum wieder seine barocke Farbfassung.