Zwischen Faden und Code – Ausstellung „Künstliche Kreativität“

Ausstellungsdauer: 2.11.25 – 25.1.26
Vernissage: 2.11.25, 13.30 Uhr

Im Kloster Speinshart eröffnet am 2. November um 13.30 Uhr unter dem Titel „Künstliche Kreativität“ eine neue Ausstellung. Neu ist auch der Blickwinkel der Ausstellung: sie bringt künstlerische Positionen zusammen, die zeigen wie sich Technologie und künstlerischer Ausdruck gegenseitig durchdringen und bereichern können. Die an digitalen Jacquard-Webstühlen gefertigten Gewebe (Gloria Sogl) und mediale Installationen (Johannes Kiel) laden dazu ein, Kreativität neu zu denken. Die Ausstellung zeigt einen vielschichtigen Dialog zwischen Mensch und Maschine.

Die Serie Digital Tenderness (2024-2025) von Gloria Sogl besteht aus gewebten Arbeiten, deren Motive auf Bildmaterial basieren, das zunächst digital übereinandergeschichtet und verschmolzen wird. Dabei sammelt sich visuelle Information an, bevor im weiteren Verlauf eine Reduktion stattfindet – große Mengen an Daten werden im Webprozess verdichtet, teils so weit, dass die Lesbarkeit des Motivs in den Hintergrund tritt.

Weben als Technologie verkörpert algorithmische Prozesse: Das präzise Verkreuzen der Fäden folgt systematischen, regelbasierten Mustern und macht das Weben zu einer der frühesten Formen algorithmischen Denkens.

Johannes Kiel, bewegt sich in fluiden, medialen Räumen. In seinen interaktiven Installationen, Videoarbeiten und algorithmisch generierten Bildern geht es um Prozesse, um Selbstbeobachtung und Systemlogiken – und darum, wie sich Wahrnehmung verändert, wenn das Digitale nicht mehr als Oberfläche, sondern als Struktur begriffen wird. Seine Werke speisen sich aus der Sprache von Netzwerken, viraler Datenökonomie und künstlicher Intelligenz.

Künstliche Kreativität bildet zwei künstlerische Haltungen ab, die nicht nur technologische Fragen stellen, sondern gesellschaftliche:

Wer bestimmt, was als kreative Arbeit gilt und welche Geschichte wird dabei erzählt? Wie verändert sich künstlerisches Schaffen, wenn Algorithmen nicht nur Werkzeuge, sondern Mitgestalter werden? Und wie verändert sich unser Verhältnis zu Materialität im digitalen Raum?

Die Ausstellung verspricht einen vielschichtigen Dialog über die Bedingungen des Schöpferischen im Zeitalter des maschinellen Lernens.

Öffnungszeiten: mittwochs 9 – 15 Uhr, sonn- und feiertags 13.30 – 17 Uhr und auf Anfrage unter 09645/60193-801