Zu einem gleichermaßen informativen wie aufschlussreichen Abend lud die Prämonstratenserabtei Speinshart am Donnerstag gemeinsam mit dem Heimatverein Eschenbach und der Katholischen Erwachsenenbildung ein. Im Musiksaal stellte Prof. i. R. Dr. Dr. Ulrich G. Leinsle OPraem das barocke Deckengemälde der historischen Klosterbibliothek vor – geschaffen 1773 vom Auerbacher Maler Johann Michael Wild. Mit großer Klarheit zeigte Leinsle, welche geistige Welt dieses Fresko eröffnet und ob die „gemalte Bibliothek“ eher Wunschbild oder tatsächlicher Bücherbestand war.
Im Anschluss wurde der neue 4. Band der Reihe „Speinshartensia“ präsentiert, der zum 30-jährigen Bestehen der Reihe erscheint und dem verstorbenen P. Benedikt Schuster OPraem (1954–2024) gewidmet ist. Er hatte die Herausgabe noch selbst vorbereitet. Der Band umfasst Beiträge zum Totengedenken in Speinshart, Transkriptionen zentraler Quellen wie Mortuologium und Bruderschaftsbuch sowie Studien zu historischen Ereignissen rund um Abt Eberhard Razer. Eine kunsthistorische Betrachtung des heiligen Norbert rundet das Werk ab.
Abt em. Hermann Josef Kugler dankte allen Autorinnen und Autoren, besonders Prof. Leinsle und Adolf Mörtl, sowie den weiteren Mitwirkenden, darunter der Werbeagentur BILD-PUNKTE, dem Verlag Eckhard Bodner und der Rainer-Markgraf-Stiftung.
Der Abend bot einen eindrucksvollen Blick in die geistige und kulturelle Geschichte Speinsharts – und eine stille Erinnerung an P. Benedikt, dessen Liebe zu Büchern und Quellenarbeit weiterwirkt.
