Kunstausstellung von Doris Bocka im Oberen Konventgang des Klosters Speinshart
Dauer: 19. März bis 23. April 2023
Vernissage am 19. März 2023 um 16.00 Uhr – musikalische Untermalung durch Egbert Neumüller am Akkordeon
Zum Begriff Metaphora
Der wohl geläufigere Begriff Metapher beschreibt ein Stilmittel, bei dem ein Ausdruck im übertragenen Sinne gebraucht wird. Er leitet sich vom lateinischen Metaphora ab.
Für ihre Ausstellung Metaphora setzte sich die Künstlerin jahrelang immer wieder mit zentralen menschlichen Motiven auseinander, spürte Sehnsüchten nach und versuchte das Unverkennbare zu finden. Nun präsentiert sie in ihrer Ausstellung Metaphora Gemälde, die nicht nur sinnbildlich für ein Thema, sondern auch sinnbildlich für diesen Prozess stehen.
Zur Ausstellung
Für die einzelnen Bilder muss man sich Zeit nehmen. Sie erschließen sich nicht unbedingt auf den ersten Blick, obwohl sie direkt Emotionen ansprechen, sich ins Gedächtnis brennen. Die Gemälde deuten nur an, zeigen in außergewöhnlichen, teilweise angeschnittenen Perspektiven das Wesentliche, laden dazu ein, sich in die Betrachtung zu versenken.
Doris Bocka ermöglicht so dem Betrachter einen persönlichen Zugang zu ihrer Malerei und viel Freiraum für eine individuelle Interpretation.
Ihre Gemälde scheinen irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein. Einzelne Themenkreise stehen sinnbildlich für zentrale Fragen nach Ursachen und Wirkungen menschlichen Daseins. In dieser Ausstellung drehen sich die Gemälde um biblische Themen, genauso wie um Mythologie und gegenwärtige Herausforderungen.
So macht die Künstlerin alltestamentarische Überlieferungen oft abseits des zentralen Geschehens fest, die Bilder deuten nur Ausschnitte an: „Joshua träumt von Jericho“, die Mauern stehen noch fest im Bild. „Anfang am Ararat“ steht für das Ende der Sintflut und „Babels Beginn“ deutet den Hochmut der Menschen durch eine aufgestellte Leiter an.
Beim Triptychon „Glaube, Liebe, Hoffnung“ geht sie noch weiter. Die drei Teile werden von der Malerin nur noch in einer Geste dargestellt. Die ausgebreiteten Kleidungsstücke können als Umarmung, Kreuz, Gebetshaltung etc. aufgefasst werden.

Babels Beginn – nur
Eitelkeit und Übermut?
Heute ist es so

Wiederum ein Tag
still verharrt das Heldenherz
wie es eben geht
Zur Maltechnik
Ihren Gemälden sieht man die Konkretisierung ihrer Ideen während des Malens an. Sie scheinen im Entstehen gewachsen zu sein. Ausgehend von Grundideen entstehen die Formen während des Schaffensprozesses. Dabei verwendet die Künstlerin fasziniert von der Strahlkraft reiner Pigmente eine reduzierte Malpalette. Trotzdem treten die Bilder kraftvoll in Erscheinung.
Diese Malerei ist aufwändig. Die Farbschichten bearbeitet die Malerin immer wieder, wäscht weg, legt neu an, bricht auf, verwischt.
An verschiedenen Stellen ist die Pinselführung auszumachen, untere Farbschichten blitzen durch, lassen Tiefe entstehen.
Zur Künstlerin
Seit 2015 arbeitet Doris Bocka als freischaffende Künstlerin.
Sie malt, schreibt, tanzt und lacht in Bindlach, nahe Bayreuth. Sie malt bevorzugt mit selbst hergestellten Farben aus Pigmenten und in Acryl. Dabei hört sie argentinische Tangomusik, zu der sie auch leidenschaftlich gerne tanzt.
Gerade hat sie ihr Aufbaustudium bei Prof. Markus Lüpertz an einer privaten Kunstakademie abgeschlossen und besucht nun die Meisterklasse. Sie ist unter anderem Mitglied im Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Oberfranken e.V.
Die Reduktion ist für Doris Bocka das wichtigste Stilmittel – sowohl bei der Komposition als auch bei der verwendeten Farbpalette.
Die Ausstellung Metaphora bietet sehr persönliche Einblicke in den Schaffensprozess der Bindlacher Künstlerin. Ihr Portfolio ist breiter aufgestellt, als es die Räumlichkeiten im Oberen Konventgang des Klosters Speinshart zulassen. Dafür lohnt ein Blick auf die Homepage www.dorisbocka.de.